Digitalkunde umfasst das Basiswissen (Faktenwissen) über Bereiche von digitalen Umgebungen. Darunter sind informative Wissensbestandteile und theoretisches Anwendungswissen zu verstehen. Darüber hinaus sind auch fachrichtungsspezifische Wissensbestandteile zu adressieren. Digitalkunde ist die Voraussetzung für eine reflektierte digitale Teilhabe.
Basiswissen beinhaltet beispielsweise das Wissen über:
Die fachwissenschaftliche Perspektive beinhaltet fachrichtungsspezifisches Wissen über digitale Umgebungen (z.B. künstliche Intelligenz in der Pflege oder E-Health)
Die Pädagogik/Didaktik umfasst alle Aspekte im Umgang mit digitalen Umgebungen die für das Lehren und Lernen von unmittelbarer Relevanz sind. In der ersten Phase der Lehrer:innenbildung werden diese Aspekte zumeist auf einer Ebene behandelt, welche jedoch die direkte Anwendung und Reflexion dieser Anwendung im Bildungskontext ausklammert.
Möglichkeiten der Diagnostik, Lernkontrolle und Leistungsbeurteilung in digitalen Umgebungen kennen und wissen wie diese genutzt werden können, um individuelle Lernwege zu gestalten.
Digitale Tools und Technologien kennen, welche im schulischen Bereich zum Feedback geben geeignet sind. Exemplarische Anwendung dieser in einem Schonraum.
Digitale Tools und Technologien und damit verbundene Strategien kennen, um Lernende zu aktivieren, ihr Engagement zu fördern, sie zum selbstgesteuerten Lernen zu ermuntern sowie kollaborative Lernstrategien zu fördern. Möglichkeiten kennen, um die Lernenden in diesem Prozess als Lernberater:innen mithilfe digitaler Tools und Technologien zu unterstützen.
Unterschiedliche digitale Lehr- und Lernressourcen kennen und ein theoretisches Wissen über Auswahlmechanismen erlangen. Lernziele, Kontext, didaktischer Ansatz, Lerngruppe, sowie die Ermöglichung individueller Lernwege bei der Auswahl digitaler Ressourcen und Planung ihrer Nutzung berücksichtigen.
Die Anwendung umfasst als Kernelement der Digitalkompetenz alle Interaktionen mit und in digitalen Umgebungen. Die Anwendung unterteilt sich in "Kommunikation und Kollaboration", "Umgang mit Content und Informationen" sowie "Content Creation".
Die Anwendung beinhaltet die Kommunikation und Kollaboration. Gemeint ist, digitale Anwendungen für die Interaktion/Kollaboration im beruflichen Kontext zu nutzen und dabei angemessene Kommunikationswege zu wählen. Dies erfordert das Wissen um Kommunikationsmittel, welche die Organisation im Bildungskontext (z.B. Teilen von Informationen) verbessern können.
Digitale Inhalte teilen und hierbei Aspekte von Datenschutz und Dantesicherheit anwenden.
Digitale Anwendungen für die Zusammenarbeit nutzen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in/mit digitalen Umgebungen im schulischen Kontext kennen.
Digitale Anwendungen für die Interaktion nutzen und dabei angemessene Kommunikation für den jeweiligen Kontext anwenden. Wissen um Kommunikationsmittel, welche die Organisation im Bildungskontext verbessern können.
Die Anwendung beinhaltet den Umgang mit Content und Informationen: Gemeint ist, Content und Informationen suchen, managen und evaluieren zu können, um so den Grundstein zu legen im Bildungsbereich Informationen und Content bereitstellen zu können sowie einen strukturierten Umgang mit Lernendendaten zu gewährleisten.
In digitalen Umgebungen nach Content und Informationen (Daten, Inhalten) suchen, darauf zugreifen, zwischen ihnen zu navigieren und relevante Informationen herauszufiltern.
Content und Informationen digital organisieren und strukturiert verwahren können.
Die Anwendung beinhaltet die Content Creation. Gemeint ist die Gestaltung digitaler Elemente und Inhalte.
Gemeint ist die Entwicklung und Anpassung (Verfeinerung) aber auch die Integration oder grundlegende Überarbeitung digitalen Contents (Inhalte und Informationen). Hierzu werden digitale Ressourcen in den Blick genommen. Ziel ist es sich digital ausdrücken zu könne bzw. neue, originelle und relevante Inhalte zu erstellen.
Digitale Tools und Technologien kreativ nutzen, um (innovative) Produkte zu kreieren und so zur Weiterentwicklung digitaler Umgebungen beizutragen.
Reflektierte Praxis umfasst die Reflexion berufsbezogener digitaler Umgebungen. Dies kann sowohl in Bezug auf Datenschutz als auch soziale, didaktische oder berufsbezogene Aspekte geschehen. Hierzu zählt auch die Beachtung und der korrekte Umgang mit Copyright- und Lizenzbestimmungen.
Digitale Elemente und ihre Nutzungsszenarien vor dem Hintergrund des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Privatsphäre in digitalen Umgebungen zu reflektieren und zu bewerten.
Digitalen Content in Bezug auf Copyright und Lizenzbestimmungen (auch OER) reflektieren können.
Digitalen Content und Methoden einer didaktischen Reflexion vor dem Hintergrund ihres Mehrwerts unterziehen können (z.B. das SAMR-Modell).
Digitale Elemente in Bezug auf Inklusion/Teilhabe sowie das soziale miteinander bewerten können, um diese Aspekte in die didaktischen Entscheidungen mit einzubeziehen (z.B. digitale Infrastruktur oder Rahmenbedingungen)
Reflexion fachrichtungsbezogener Entwicklungen digitaler Umgebungen (z.B. Digitalisierung im Gesundheitswesen)
Wahrheitsgehalt und Qualität digitalen Contents und Informationen beurteilen können
Mindset und begünstigende und hemmende personenbezogene Faktoren in Bezug auf die Digitalkompetenz einer Person.
Stetige Fort- und Weiterbildung mit Bezug zu aktuellen fachspezifischen, digitalen und didaktischen Entwicklungen.
Die Selbstwirksamkeitserwartung beschreibt die subjektive Erwartung mit neuen und schwierigen Situationen und Herausforderungen erfolgreich umgehen zu können.
Technikbereitschaft nach Neyer et al (2012) setzt sich aus drei Dimensionen zusammen:
Externe Faktoren, die die Anbahnung von Digitalkompetenz beeinflussen können